Schiffsname: |
Gloriana of Faversham |
Ex-Namen: |
----- |
Nationalität: |
D; Rufzeichen DCFV |
Heimathafen: |
Carolinensiel; eingetragen im Schiffsregister Emden |
Typ: |
Half Size Sailing Barge |
Rigg: |
|
|
Nachbau 1985 |
Bauwerft: |
Paul Winch |
Bauort: |
Faversham / Kent / GB |
Länge (London): |
|
Länge (Messbrief): |
13,5 m |
Länge über alles: |
19,3 m |
Breite: |
4,5 m |
Tiefgang: |
0,75 - 0,95 m |
Segelfläche: |
m2 145 / 195 |
Motor: |
Perkins 6.354. Diesel Direkteinspritzer |
Leistung: |
135 PS |
Museumshafen: |
Carolinensiel |
Gloriana of Faversham'' wurde im Jahr 1985 von dem bekannten, britischen Konstrukteur Paul Winch als private Segelyacht für einen englischen Geschäftsmann gezeichnet und auf Kiel gelegt, und sie lief im Jahr 1991 als eines der letzten und größten Schiffe dieser Art bei der Paul Winch Yacht Builders Ltd. auf der Chambers Werft in Faversham/Kent (Ostengland) vom Stapel. Die „Gloriana of Faversham“ ist als seetaugliches, geräumiges Wohn- und Fahrtenschiff für bis zu 12 Personen konstruiert und als „center cockpit yawl“ mit klassischem Gaffelrigg getakelt. Reisen mit der ''Gloriana of Faversham'' in den englischen Küstengewässern, in der Nordsee, im Mittelmeer, im Nordatlantik sowie zu den Kapverdischen Inseln sind dokumentiert.
„Gloriana of Faversham“ ist ein äußerst robustes Stahlschiff. Der Rumpf wurde aus 6 mm Schiffbaustahl geschweißt und mit einer 12 mm Kielplatte versehen. Querschiffs ist das Schiff mit vier Schotten unterteilt (vorderes Kollisionsschott, zwei Maschinenraumschotten und ein Kollisionsschott achtern).
Alle Masten und Rundhölzer sind aus Oregon Pine gefertigt, und der Hauptmast mit Stenge ist über die Wanten bis zum Eselhaupt aufenterbar. Der handwerklich perfekte Innenausbau wurde in Pitchpine und Mahagoni ausgeführt mit einem Schiffsparkettboden aus Iroko. Der Gesamnteindruck unter Deck mit den Chesterfield Polstern, viel Messing und einem Kaminofen im Salon ist „very british“.
In der Zeit der segelnden Frachtfahrt nannte man diese Größe ''Halfsize Sailing Barge''. „Gloriana of Faversham“ ist ein maßstäblich verkleinerter Nachbau der sogenannten ''Sailing Barges'', der frachtfahrenden Segler der Jahrhundertwende, die seetauglich waren aber auch, bedingt durch den geringen Tiefgang, die Flüsse und das Wattenmeer befahren konnten. Schiffe dieser Bauweise transportierten z.B. Fracht von den europäischen Küsten bis weit in die englischen Flüsse hinauf. Gewohnt wurde damals nur in der Kajüte unter dem Achterdeck. Alles andere war Laderaum. Gefahren wurden diese Frachtsegler meist von einem Skipper und seinem Gesellen oder von Familien, die mit ''Kind und Kegel'' unterwegs waren. Auf dem Bild, sieht man die Übersichtszeichnung einer hölzernen Thames Barge um ca. 1890. Bei genauer Betrachtung erkennt man deutlich, dass Gloriana eine exakte, verkleinerte Nachbildung, eines solchen Schiffstypes ist. Lediglich die Spriettakelung, die bei allen Thames Bargen vorhanden ist, wurde bei „Gloriana of Faversham“, wegen des verkleinerten Nachbaues, nicht realisiert. Die damaligen Sailing Bargen waren um die 23 Meter lang und konnten bis 100 Ladetonnen transportieren. Man kann auf der Zeichnung auch gut die beladene und unbeladene Wasserlinie erkennen. Die Schiffe wurden bis zum Maximum abgeladen. Das Beiboot wurde bei diesen Schiffstypen immer seitlich, achtern an Davits gefahren. Ein weiteres Merkmal dieses Schiffstyps ist das Heck. Es ist immer einem aufgeschnittenen Champagnerglas nachempfunden - auch bei der '' Gloriana of Faversham''.
Das Schiff war ursprünglich im britischen Schiffsregister eingetragen und fährt heute unter deutscher Flagge. Die „Gloriana of Faversham“ befindet sich in einem einsatzfähigen Zustand und wurde erst 2018 von einer anerkannten Klassifikationsgesellschaft neu klassifiziert.